Kunsthalle zeigt Fotografien von Dirk Reinartz
Ausstellung wird am 6. September 2025 eröffnet
Dirk Reinartz (1947–2004) gehört zu den bedeutenden Fotojournalisten und Bildautoren der späten Bundesrepublik und des wiedervereinigten Deutschlands. Ob bei seinen frühen Auftragsarbeiten – er wurde mit gerade 23 Jahren als jüngster Fotoreporter vom Stern eingestellt – oder in seinen freien Bildserien, Dirk Reinartz gelang es, durch eine präzise und pointierte Bildsprache gesellschaftspolitische Entwicklungen, kulturelle Umbrüche und konkrete Lebenssituationen von Menschen in feinsinnigen fotografischen Erzählungen festzuhalten.
Zentrales Thema in Reinartz’ Arbeiten ist die Beschäftigung mit Deutschland und den Deutschen. Zeit seines Lebens war er auf der Suche nach Motiven, in denen sich eine deutsche Identität zu erkennen gibt, mit all ihren Widersprüchen und historischen Verankerungen. Dazu gehören auch die deutsch-deutschen Beziehungen, die immer wieder Gegenstand seiner bildjournalistischen Arbeit waren, so in Beiträgen zu DDR-Umsiedlern (1984), Menschen in den Partnerstädten Jena und Erlangen (1987), Übersiedlern aus dem Westen in die DDR (1989) oder über das Zonenrandgebiet (1983). Mit der Deutschen Einheit 1990 setzte er seine vergleichende Herangehensweise fort, schaute nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten und beobachtete nun die Findungsprozesse einer gesamtdeutschen Gesellschaft.
Von Mai bis September 2024 widmete ihm das Landesmuseum Bonn eine Retrospektive. Es war der erste umfassende Blick zwanzig Jahre nach seinem frühen Tod auf sein Oeuvre. Die Erfurter Kunsthalle zeigt nun diese Ausstellung bis zum 16. November 2025.
Eine Ausstellung des LVR-Landesmuseum Bonn, der Stiftung F.C. Gundlach und der Deutschen Fotothek in Kooperation mit der Kunsthalle Erfurt.