„Zum Fressen gern“
Fotografische Entdeckungen im Benediktinerstift Admont
Die Berliner Fotografen und Gestalter Sebastian Köpcke und Volker Weinhold entwickeln seit mehr als zwei Jahrzehnten kulturhistorische Ausstellungen und versuchen mit ihrer Arbeit eine eigene Sicht der Dinge zu vermitteln. Die Fotografie ist für sie dabei oft das Mittel der Wahl, um genauer zu schauen und die Blicke der Betrachter auf das zu lenken, was ihnen wesentlich erscheint.
In musealen Sammlungen zu fotografieren, ist immer ein Privileg. Werden den Besuchern kostbarste Preziosen hinter sicherem Glas im besten Licht präsentiert, gibt es für die beiden Sammlungsfotografen in den Depots weithin unbekannte Welten zu entdecken.
Vom Benediktinerstift Admont (Steiermark) wurden die Berliner eingeladen, zum Motto „Zum Fressen gern“ eine eigene künstlerische Intervention zu liefern. Vor Ort im Naturhistorischen Museum hatten sie die Möglichkeit, historische Präparate mit Objekten des Kulturhistorischen Museums und kostbaren Büchern der weltgrößten Stiftbibliothek in freier Interpretation zu kunstvollen Stillleben zu vereinen.
Der admontinische Fotozyklus mag zuweilen an Jagd- und Küchenstillleben der Renaissance erinnern, an die hintersinnigen Porträts von Arcimboldo, wie an die stilprägenden Musikplakate von Günther Kieser. Damit gelingt Köpcke und Weinhold der Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
In diesen Bildern findet sich der Genius Loci wieder, der sich aus der wohltuenden Abgeschiedenheit einer ehrfurchtgebietenden Landschaft, dem strengen Regelwerk des Tages und der kultivierten Würde der admontinischen Mönche speist.
Im Jahr 2016 wurde »Zum Fressen gern« erstmals in großformatigen Fotografien als Jahresausstellung im Benediktinerstift Admont präsentiert. Als Wanderausstellung wurde dieser Fotozyklus seit dem in Museen und Schlössern in Österreich, Deutschland und Russland gezeigt.