Provokation als Methode: „Marc Jung & The Gang“ in der Kunsthalle
Schon in der Zeit vor seinem Studium war Jung in der subkulturellen Szene von Erfurt aktiv, und noch heute ist das Arbeiten in Gruppen kreativer Individuen und die enge Verzahnung von musikalischen (Hip Hop und Rap) und bildnerischen Ausdrucksweisen für ihn typisch. Für die aktuelle Ausstellung lud Jung Benedikt Braun und Ulrike Theusner ein, beide wie er Absolventen der Bauhaus-Universität Weimar, außerdem den Maler Moritz Schleime und den Musiker und Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Mit ihnen teilt er nicht nur ähnliche künstlerische Haltungen – wie expressive Zuspitzung und Provokation als Methode – sondern auch persönliche Geschichten.
„Aggroschaft“ ist ein Synonym für die angespannte soziale und politische Situation in Deutschland und im Rest der Welt. Der Titel schließt kritisch an die Präsenz der „Aggressive Leaders“ an, die sich global etabliert haben und den Künstler an die dunkelsten, totalitären Seiten des 20. Jahrhunderts erinnern: Wer am aggressivsten auftritt, scheint zu gewinnen.
Marc Jung studierte von 2006 bis 2011 an der Bauhaus-Universität Weimar Freie Kunst bei Professorin Elfi E. Fröhlich und war Meisterschüler an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Professor Wolfram Adalbert Scheffler. Seinen Stil bezeichnet der 34-jährige Künstler als „figurativen, postabstrakten Expressionismus“.