Sonderausstellung „Farbharmonie als Ziel. Adolf Hölzel auf dem Weg zum Ungegenständlichen“ bis zum 20. Oktober verlängert
Die erfolgreiche Sonderausstellung präsentiert erstmals in Erfurt eine umfangreiche Übersicht über das Werk von Adolf Hölzel (1853-1934), der zu den bedeutenden Wegbereitern der Malerei der Moderne zählt. Mit über 100 Exponaten, darunter 28 erstmals öffentlich präsentierte Werken, geht die Ausstellung den faszinierenden Stationen seines Schaffens nach.
Wie bei kaum einem anderen Künstler seiner Generation wird in Adolf Hölzels Werk eine erstaunlich weit gespannte Entwicklung sichtbar: von seinen tief im 19. Jahrhundert wurzelnden realistischen Anfängen bis hin zu den farbintensiven, abstrakten Kompositionen des Spätwerks, auf denen ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt.
Als Pionier der Abstraktion und als innovativer Kunstpädagoge wurde Adolf Hölzel zu einem der einflussreichsten Lehrer seiner Zeit. Zu seinen Schülern an der Stuttgarter Kunstakademie gehörten unter anderen Oskar Schlemmer, Johannes Itten, Ida Kerkovius und Willi Baumeister. Johannes Ittens Unterricht am Weimarer Bauhaus basierte wesentlich auf Hölzels Farb- und Formenlehre. Hölzels Schaffen ist geprägt von der beständigen experimentellen Erforschung und Erweiterung der künstlerischen Mittel und ebenso von der intensiven theoretischen Reflexion über die Gesetzmäßigkeiten der farblichen und formalen Bildgestaltung.
Die vom Museum Georg Schäfer in Schweinfurt konzipierte Ausstellung folgt den einzelnen Entwicklungsschritten Hölzels Schaffen und macht den Facettenreichtum seines Werks sichtbar. Dazu zählen Ölgemälde, Pastelle, Collagen und Glasfenster, aber auch die sogenannten Schriftsockelbilder und die bisher als bloße Fingerübungen interpretierten Tuschzeichnungen.
Zahlreiche Dokumente geben Einblick in das Leben und Denken von Adolf Hölzel. Ausgewählt wurden Werke aus dem Besitz der Adolf Hölzel-Stiftung in Stuttgart, aus den bedeutendsten alten Privatsammlungen zu Hölzel sowie aus dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg.