Vortrag in der Adolf Hölzel-Ausstellung im Angermuseum
Zweifellos gingen von Adolf Hölzels Schaffen zahlreiche direkte Anregungen auf sein engeres wie weiteres Umfeld aus. Stellt man jedoch die Perspektive weiter ein, so finden sich noch in der Kunst lange nach 1945 Reflexe seiner Kunst, selbst wenn sich keine direkte Vorbildhaftigkeit nachweisen lässt. Der Vortrag versucht solche, auch wenig vermutete Linien aufzuzeigen, an denen sich ermessen lässt, wie früh Hölzel malerische Probleme anging, die erst sehr viel später systematisch weiterbearbeitet und künstlerisches Allgemeingut wurden, und wie weit in die Zukunft sein bildnerisches Denken zu weisen vermochte.
Der Referent Prof. Dr. Matthias Bleyl (* 1953) absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte mit Promotion 1980 an der Ruhr-Universität Bochum, arbeitete als Assistent an der Universität Frankfurt am Main und habilitierte 1988 an der Universität des Saarlandes. Verschiedene Lehraufträge, Vertretungen und Gastprofessuren (unter anderem Universität Freiburg im Breisgau, Universität Regensburg, Universität Paris-Nanterre) folgten. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der französischen Kunst um 1800, der venezianischen Kunst des 16. bis 18. Jahrhunderts und der Kunst des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Von 1993 bis 2018 war Matthias Bleyl ordentlicher Professor für Allgemeine Kunstgeschichte mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert an der Weißensee-Kunsthochschule Berlin.