„Bildermagazin der Zeit“ – Konstruktionsversuch eines verlorenen Bauhausbuches
In den Prospekten für die legendäre Reihe der „Bauhausbücher“ der 1920er Jahre wurde mehrfach ein Band zum „Bildermagazin der Zeit“ angekündigt. Herausgeber und Bauhausmeister László Moholy-Nagy schwebte dafür eine kritische Bestandsaufnahme der zeitgenössischen Zeitschriftenproduktion vor. Die Idee wurde aber nie realisiert, weshalb eine Ausstellung im Grafikkabinett des Angermuseums die geplante Bestandsaufnahme nachholt.
Die Schau zeigt originale Beispiele von den Kiosken jener Tage – populäre Heftmagazine und aufwändige Lifestyle-Blätter ebenso wie wichtige deutschsprachige und internationale Periodika der Publikumspresse. Diese Auswahl deutscher und internationaler Illustrierten, die zwischen der Bauhausgründung und dem Tod Moholy-Nagys veröffentlicht wurden, gibt einen Einblick in das (neben dem Film) wichtigste Medium für den „Iconic Turn“ der Zwischenkriegszeit.
Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Begleitband im Gebr. Mann Verlag erschienen.
Anlässlich der Eröffnung am Donnerstag entrichten Dr. Tobias J. Knoblich, Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung; Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei sowie Dr. Michael Grisko Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ihre Grußworte. Prof. Dr. Patrick Rössler spricht zur Ausstellung.
Ein Höhepunkt im Rahmen der Vernissage ist die Aufführung „Leuchtraketen im Pressesumpf – eine Revue“, um 1930 gespielt von den „Roten Blusen – das erste proletarische Kabarett“. Die erste Wiederaufführung des verschollenen Bühnenmanuskripts inszenierten Julian Mosbach und Judith Steinbrecher vom Theater „Die Schotte“.