Schlosskinder – Eine Ausstellung zur Geschichte des Kinderheims „Rosa Luxemburg“ im Molsdorfer Schloss
Im Rahmen der Vernissage spricht Doris Kegel über ihre Zeit als Erzieherin im Kinderheim und über das Erinnern. Weiterhin werden einige ehemalige Erzieherinnen sowie der Künstler Mats Staub zur Eröffnung anwesend sein.
Über die Geschichte des Heims war bislang wenig bekannt. Die Ausstellung widmet sich den Molsdorfer Schlosskindern und ihren Erzieherinnen, die das vormals fürstlich-gräfliche Haus in Thüringen in den 1950er Jahren bewohnten. Zum Kinderheim umgenutzt konnte das kulturhistorisch wertvolle Gebäude vor dem drohenden Abriss auf Verfügung der Sowjetischen Militäradministration bewahrt werden. Über ihre persönlichen Biografien hinaus sind die einstigen Heimbewohner also Zeitzeugen eines nicht unwichtigen, komplexen Kapitels deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte.
Fotografien einer damals kleinen Heimbewohnerin und ein komplettes Album einer einstigen Erzieherin bieten jetzt all denen visuelle Gedankenstützen und somit eine Vorstellung von jener Zeit, die sowohl mittel- wie unmittelbar „betroffen“ wie allgemein interessiert sind.
Mit dem Schweizer Mats Stab konnte ein ausgewiesener Erinnerungskünstler gewonnen werden, dessen schlichte wie anrührende Videoarbeit die Erinnerungen von fünf ehemaligen Erzieherinnen sensibel einfängt. Sein Video bietet den Besuchern die Möglichkeit, über das Schicksal der „Schlosskinder“ und ihrer Betreuerinnen auch die eigene Kindheit und Jugend, das Verhältnis zu den Eltern und zum Leben zu reflektieren.