Vortrag im Angermuseum: „Deus absconditus. Der verborgene Gott bei Michael Triegel“

30.11.2018 10:00

Im Rahmen der Sonderausstellung „Michael Triegel. Discordia Concors“ im Angermuseum Erfurt findet am Dienstag, dem 4. Dezember, 18:30 Uhr, der Vortrag „Deus absconditus. Der verborgene Gott bei Michael Triegel“ statt. Referent ist Dr. Richard Hüttel, ehemaliger stellvertretender Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig.

Gemälde, hinter einem Tuch ist die Figur des Gekreuzigten zu erahnen
Foto: Michael Triegel: Deus absconditus, 2013 Foto: © courtesy Galerie Schwind, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Im Mittelpunkt des Vortrags steht Michael Triegels Gemälde „Deus absconditus“ (Verborgener Gott) aus dem Jahre 2013, das der Künstler als ein „Riesenstillleben“ und als „eine Rumpelkammer der Geschichte, eine tote Bühne der Kunst vor der Dunkelheit eines ewigen Nichts“ bezeichnete. Zugleich ist es ein faszinierendes Rätselbild, das vergessene Traditionen anschaulich macht. Michael Triegel kann als besonders philosophischer Maler der Gegenwart gelten, dessen „Denkbilder“ das Auge befriedigen, aber auch zum Mitdenken auffordern. Triegel erzählt keine einfachen Geschichten, es gibt in seinem Werk auch keine Standard-Ikonografien. „Ich beziehe mich in meiner Kunst auf heute vielfach vergessene Traditionen des alten Europa, die für mich noch immer lebendig und jung sind“, so eine Äußerung von Michael Triegel aus dem Jahre 2015. Im Vortrag geht es vor allem um den Hinweis des Malers, „dass wir eher an dem zweifeln sollten, was wir sehen und wissen, als daran, was wir fühlen und glauben.“

Dr. Richard Hüttel, geboren 1949, absolvierte ein Studium der Kunsterziehung, Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie und Germanistik. Von 1985 bis 2003 war er Kustos der Graphischen Sammlung der Universität Trier und von 2003 bis 2011 stellvertretender Direktor und Leiter der Sammlungen des Museums der bildenden Künste in Leipzig. Er wirkte als Gastkurator im Buchheim-Museum in Bernried/Starnberger See, in der der Kunsthalle Rostock, in der Ausstellungshalle Jesuitenkirche Aschaffenburg und der Städtischen Galerie Wittlich.