Neue Ausstellung im Grafikkabinett des Angermuseums
Mit der Ausstellung werden erstmals Fakten zu Leben und Werk des Kupferstechers Jacob Petrus beleuchtet. Er wirkte zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Erfurt – und damit zu Zeiten der Errichtung der Neuen Waage, des heutigen Angermuseums. Sein Können setzte Petrus, dessen biografische Stationen nahezu unbekannt sind, in diversen Porträtstichen um, darüber hinaus gibt es Nachweise für eine Tätigkeit in den Bereichen Kartografie, Botanik, Numismatik und Architektur. Jacob Petrus arbeitete mit den namhaftesten Autoren seiner Zeit zusammen.
Die Elefantenliebhaberei der Thüringer erlangte 1715 durch ein in Erfurt gedrucktes erstes Standardwerk der Elefantenliteratur einen schriftstellerischen und illustratorischen Höhepunkt. Sein Autor Georg Christoph Petri von Hartenfels kämpfte drei Jahrzehnte zuvor als Mediziner gegen die Pest in Erfurt. Die zwei von den Erfurter Universitätsbuchdruckern Johann Heinrich Grosch und Johann Michael Funcke gedruckten Auflagen der Elefanten-Enzyklopädie zählen vor allem wegen der 28 von Jacob Petrus gefertigten Kupferstichtafeln zu den Kostbarkeiten des frühen 18. Jahrhunderts. Heute gehört die Publikation zu den bibliophilen Kleinoden der frühneuzeitlichen Literaturgeschichte in Deutschland.
Das Angermuseum bewahrt in der Grafischen Sammlung 40 Kupferstiche des heute kaum bekannten Jacob Petrus, die erstmals komplett vorgestellt werden. Ergänzt wird die Schau durch wertvolle Leihgaben des Freundeskreises zur Erhaltung der Traukirche von Johann Sebastian Bach e. V. des Heimatmuseums Dornheim, von Carsten Berndt, Erfurt, des Naturkundemuseums Erfurt, der Universitätsbibliothek Erfurt, der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Im Rahmen der Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt. Zur ersten Führung lädt Kuratorin Cornelia Nowak am Dienstag, dem 2. Oktober, um 17 Uhr ein.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Dezember zu sehen.