Franz Markau (1881-1968) – Aspekte seines Lebenswerkes: Eröffnung der Ausstellung am Samstag

25.01.2018 11:30

Das Angermuseum Erfurt eröffnet am Samstag, dem 27. Januar, um 16 Uhr, die neue Sonderausstellung „Franz Markau (1881-1968) – Aspekte seines Lebenswerkes“. Dabei spricht unter anderem der Enkel des Künstlers und Bearbeiter des Nachlasses von Franz Markau, Dr.-Ing. habil. Anselm Räder, ein Grußwort.

Farbiges Bild eines Doms
Bild: Franz Markau: Dom und Severi vom Lauentor, 1936 Bild: © Bild: Franz Markau, Foto: Falko Behr

Mit seinem umfangreichen bildnerischen Schaffen zählt Markau zu den bedeutenden Thüringer Künstlern des 20. Jahrhunderts. 50 Jahre nach seinem Tod bietet die Retrospektive im Angermuseum mit über 190 Werken einen Überblick über die gesamte Entwicklung seiner Arbeiten.

Der 1881 in Berlin geborene Maler Franz Markau leitete von 1926 bis 1945 die Fachabteilung für Dekorationsmalerei an der Kunstgewerbeschule Erfurt. Anschließend arbeitete er als freischaffender Künstler in Weimar.

Das Interesse an der Steigerung von Farbwirkungen bestimmte in besonderer Weise Markaus künstlerische Arbeit, von den expressionistischen Bildern der Jahre 1916 bis 1923 über das auch impressionistische Werk der 1930er und 1940er Jahre bis zu seinen ganz aus der Farbe entwickelten späten Bildern. Sein Schüler Otto Knöpfer bezeichnete ihn als einen unter seinen Zeitgenossen „einzigartigen Farbenkünstler“, in dessen Werk die Farbe nicht nur Gestaltungsmittel ist, sondern auch einen symbolischen Charakter gewinnt.

Auch in maltechnischer Hinsicht war Franz Markau ein besonders vielseitiger Künstler. Neben Öl-, Gouache- und Temperabildern entwickelte er eine Affinität zur Aquarell- und Pastelltechnik. Eine besondere zeichnerische Begabung zeigt sich in seinen sensiblen Figuren- und Porträtstudien. Über alle Vielfalt seines Schaffens hinweg war das nahe Umfeld – die Familie und die städtische und ländliche Umgebung – eine Hauptmotivquelle, aus der er schöpfte. So kontinuierlich wie wenige Künstler hat Markau das Sujet des Kinderbildes gepflegt. In seinem späten, von der Beschäftigung mit Rudolf Steiners anthroposophischer Farbenlehre und einer Hinwendung zu religiösen Themen geprägten Werk, steigert Markau die Farbigkeit seiner Bilder zu einer leuchtenden, visionären Wirkung.

Ein Begleitprogramm zur Sonderausstellung, die bis zum 8. April läuft, bietet Vorträge und Gespräche zu verschiedenen Aspekten des Schaffens von Franz Markau. An vier Sonntagen finden Kuratorenführungen statt.

Zur Ausstellung erscheint im Mitteldeutschen Verlag ein umfangreiches Buch mit Textbeiträgen und zahlreichen farbigen Abbildungen.