Der Erfurter Hauptnachlass von Friedrich Nerly
Identitätsstiftend für Erfurter Kunstmuseen
Der aus einer alten Erfurter Familie stammende Friedrich Nerly kam bereits als Knabe nach Hamburg, wo er früh durch den Kunsthistoriker und -pädagogen Carl Friedrich von Rumohr (Reinhartsgrimma 1785 – 1843 Dresden) eine innovative Ausbildung zum Landschaftsmaler erhielt. Rumohr führte ihn 1828 auf Reisen nach Italien, wo er zunächst bis 1835 in Rom Station machte und seine frühen, heute noch hochgeschätzten Ölstudien malte. Ab 1837 lebte und arbeitete er dann als international anerkannter Landschafts- und Vedutenmaler in Venedig.
Bereits wenige Jahre nach seinem Tod im Jahr 1878 wurde Nerlys künstlerischer Hauptnachlass an Pleinairstudien, Ateliergemälden und Papierarbeiten 1883 direkt aus Venedig und teilweise auch aus Rom durch seinen Sohn Friedrich Nerly des Jüngeren(Venedig 1842 – 1919 Luzern) in seine Heimatstadt überführt.
Diese Schenkung gab den entscheidenden Anstoß für die Gründung des Städtischen Museums (des späteren Angermuseums) im Jahr 1886. Damit kommt dem Nerly-Nachlass eine hohe identitätsstiftende Bedeutung für die Museumslandschaft der Erfurter Kunstmuseen zu
Ein zweiter Teilnachlass wurde in den 1950er Jahren aus dem Besitz der Erben des Erfurter Porträtmalers Eduard von Hagen (Erfurt 1834 – 1909) durch die Kunsthalle Bremen erworben.