Buchpräsentation „Hosen haben Röcke an“ (2023)
Programm
Die Kuratorinnen Christin Müller, Franziska Schmidt und Sonia Voss stellen das Buchkonzept und die Künstlerinnengruppe Erfurt vor. Einige der Künstlerinnen werden anwesend sein. Das Buch erscheint zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 27. November 2021 bis 30. Januar 2022 in der nGbK in Berlin zu sehen war.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) statt.
Zum Buch
1984 von Erfurter Frauen um Gabriele Stötzer gegründet, lebte die Künstlerinnengruppe Erfurt zehn Jahre lang einen radikalen künstlerischen Gegenentwurf zum DDR-Alltag. In ihren Filmen, Fotografien, Mode-Objekt-Shows und Manifesten vereinten sie Konzepte weiblicher Selbstermächtigung, Kollektivität und Gesellschaftskritik, die bis heute hochaktuell sind. Subversiv, witzig, von großer innerer Freiheit getragen, geben ihre Kunstwerke Einblick in die kaum bekannte feministische Subkultur der DDR. Die kreative Auseinandersetzung mit weiblicher Identität spiegelt sich besonders in Super-8-Filmen und Live-Performances wieder, bei denen provokante Kostüme als Alter Egos der Künstlerinnen im Zentrum stehen – kombiniert mit literarischen und musikalischen Elementen. Ihr politisches Engagement gipfelte im Dezember 1989 in der ersten Besetzung einer Stasizentrale, die von fünf Frauen, drei davon Teil der Gruppe, initiiert wurde.
Die „Künstlerinnengruppe Erfurt“ war von 1984 bis 1994 mit wechselnder Besetzung aktiv: Monika Andres, Tely Büchner, Elke Carl, Monique Förster, Gabriele Göbel, Ina Heyner, Verena Kyselka, Claudia Morca Bogenhardt, Bettina Neumann, Ingrid Plöttner, Marlies Schmidt, Gabriele Stötzer, Harriet Wollert und weitere.
Textquelle: Hatje Cantz Verlag
Herausgeberinnen und Autorinnen:
Susanne Altmann, Kata Krasznahorkai, Christin Müller, Franziska Schmidt, Sonia Voss, nGbK, Berlin
224 Seiten, 300 Abbildungen
ISBN: 978-3-7757-5258-9