Aus der Entfernung sieht der Garten wie eine Berglandschaft aus. Das Zusammenspiel des vom Boden aufsteigenden Nebels mit den aus Basalt geformten Bergen erinnert an die pittoreske Perspektive der koreanischen Landschaftsmalerei aus der Joseon-Zeit. Seit April 2022 wachsen in diesem Garten 35 unterschiedlichen Arten von Wildpflanzen aus Nord- und Südkorea. Die Steine zitieren das Baekdudaegan-Gebirge, dessen Bergkette sich vom Norden in den Süden Koreas zieht. Dieses Gebirge verbindet das seit mehr als 60 Jahren geteilte Korea, seine Pflanzenwelt bildet eine Brücke, die auf einem gemeinsamen botanischen Erbe ruht. Han Seok Hyun und Kim Seung Hwoe, Preisträger des Einheitspreises der Bundeszentrale für Politische Bildung 2019, haben mit ihrem Künstlerarten eine dritte Natur geschaffen, eine Natur, in der Geschichte und Gegenwart des geteilten Landes Korea in einem utopischen Raum sublimiert werden, in dem die Macht der Natur über die schmerzhafte Gegenwart der Teilung siegt.
Anlässlich der Eröffnung des Künstlergartens auf dem Petersberg in Erfurt, veranstalten die Kunstmuseen Erfurt in Kooperation mit Keum Art Projects einen Abend mit Umweltaktivisten, Wissenschaftlern, Musikern und Künstlern aus Korea und Deutschland.
Grußworte
Einführung
Vorträge
Entlang dem Wattenmeer zwischen Nord- und Südkorea
Dr. Harald Marencic: Das Weltnaturerbe Wattenmeer und Gelbes Meer (Stellvertretender Exekutivsekretär, Welterbe Wattenmeer)
Dr. Sangkuk Kim: Wo Himmel und Erde sich eine Bühne teilen (Institut für Koreastudien Freie Universität Berlin)
Artist Talk
Musikalisch wird die Eröffnung begleitet vom AsienArt Ensemble, welches zwischen den Programmpunkten verschiedene Stücke spielt.