Hilfe für Kunst über die Landesgrenzen hinaus
3D-Scan in Erfurt ermöglicht Wiederherstellung einer Skulpturengruppe in Magdeburg
In Magdeburg waren kurz hintereinander zwei Kunstwerke im öffentlichen Raum von Zerstörung und Diebstahl betroffen. Nachdem eine Skulpturengruppe dadurch für immer verloren ist, sollte die zwei Bronzeplastik nicht auch verlorengehen – so der Inhalt einer Anfrage, die im Oktober 2024 in den Kunstmuseen Erfurt einging. Dort ist auch das Thema Kunst im öffentlichen Raum verortet. Die gute Nachricht: Erfurt kann helfen.
Viele Erfurterinnen und Erfurter genießen ihren Wenigemarkt mit seiner in den warmen Monaten mediterran anmutenden Atmosphäre. In dessen Zentrum, flankiert von Roten Rosskastanien, steht seit 1990 der Brunnen mit den „Raufenden Knaben“. Die Landeshauptstadt an der Elbe ist ebenfalls im Besitz eines Abgusses dieser Bronzeplastik, der 1991 aufgestellt wurde. Es entstand die Idee, die gestohlene Figur neu zu gießen und wieder zu ergänzen – mittels Spenden aus der Bürgerschaft.
Nach der Zustimmung des Nachlassverwalters initiierten in Magdeburg das verantwortliche Stadtteilmanagement und der Verein Kunst/Mitte einen Spendenaufruf. Die Stadt Erfurt wurde früh in diesen Prozess eingebunden und um ihr Einverständnis zur Abnahme eines 3D-Scans gebeten.
Diese Zustimmung kam prompt: „In solch einem Fall unterstützen wir sehr gern“, sagt Susanne Knorr, Kuratorin der Kunsthalle Erfurt. „Wir freuen uns, dass wir einen kleinen Beitrag leisten können, um ein Kunstwerk weiterhin zu erhalten. Beeindruckt hat uns aber auch, dass es ein Projekt ist, welches mit bürgerschaftlichem Engagement realisiert werden kann.“
Am 16. Oktober wird durch die Dresdener Kunstgießerei GEBR Ihle der 3D-Scan angefertigt. „Alles Weitere liegt in den Händen dieser Fachleute“, so Susanne Knorr. „Wir drücken die Daumen, dass auch in Magdeburg die ,Spielenden Kinder‘, so der dortige Titel der Skulptur, bald wieder beieinander sein können.“