Letzte Chance: Ausstellung zu Thomas Duttenhoefer endet
Kuratorenführung am 14. September um 10:15 Uhr
Thomas Duttenhoefer arbeitet seit Jahrzehnten hauptsächlich als Bildhauer und formt seine Plastiken in den klassischen Materialien Gips und Terrakotta, Bronze und Eisen. Aber auch Bilder auf Papier und Leinwand entstehen, seit den 2000er Jahren Zeichnungen zu Themen der europäischen antiken Literatur. Schaffend kultiviert Duttenhoefer das Hybride: Intuition und Erfahrung, Naturstudium und Fabelwesen, das Tierische und das Menschliche, Antike und Gegenwart, figürliche Formung und ästhetische Eigenwirkung des Materials. Stets blieb seine Arbeit gebunden an die Figur, im Zentrum das Menschenbild als figuratives Zeichen in kreatürlich-existenziellen Situationen zwischen Leben, Eros, Krankheit und Tod.
Die mitunter heiteren, oft aber auch gewaltvollen Erzählungen der Metamorphosen des Ovid, der Ilias und Odyssee des Homer, ihre Protagonisten wie Prometheus und Kassandra, Marsyas und Apollon, Pan und Nymphe, Minotaurus und Amazone, Daphne, Sirene und Medusa, stehen heute im Mittelpunkt seiner Arbeit. Aggressiv agierende Mischwesen aus Stier, Hund, Eber und Mensch in den 2021 geschaffenen „Schwarzen Zeichnungen“ gewinnen vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens eine besondere Aktualität.
Bekannt wurde der Künstler auch durch seine zahlreichen Porträtplastiken von lebenden Personen, die er im direkten Gegenüber modelliert, u.a. von Mario Adorf, Hilde Domin, Marcel Reich-Ranicki und Edgar Reitz, oder von Persönlichkeiten der Geschichte, die ihn inspirieren, wie Friedrich Nietzsche oder Fritz Bauer.