Angermuseum präsentiert Thomas Duttenhoefer

03.07.2025 15:21

Am Sonnabend, dem 5. Juli, wird um 16 Uhr die neue Sonderausstellung „Thomas Duttenhoefer. Ein Bildner“ im Angermuseum eröffnet. Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Elke Anna Werner, Direktorin der Erfurter Kunstmuseen, wird Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Wissenschaftlicher Referent Dezernat für Stadtentwicklung, Kultur und Welterbe, eine thematische Einführung geben.

Plastiken und Bild auf Papier und Leinwand werden gezeigt

Foto: Schwarze Zeichnung 02, 2021, Kohle auf Leinwand, 120 x 160 cm (Ausschnitt) Foto: © Thomas Duttenhoefer

Thomas Duttenhoefer arbeitet seit Jahrzehnten hauptsächlich als Bildhauer und formt seine Plastiken in den klassischen Materialien Gips und Terrakotta, Bronze und Eisen. Aber auch Bilder auf Papier und Leinwand entstehen, seit den 2000er Jahren Zeichnungen zu Themen der europäischen antiken Literatur. Schaffend kultiviert Duttenhoefer das Hybride: Intuition und Erfahrung, Naturstudium und Fabelwesen, das Tierische und das Menschliche, Antike und Gegenwart, figürliche Formung und ästhetische Eigenwirkung des Materials. Stets blieb seine Arbeit gebunden an die Figur, im Zentrum das Menschenbild als figuratives Zeichen in kreatürlich-existenziellen Situationen zwischen Leben, Eros, Krankheit und Tod.

Die mitunter heiteren, oft aber auch gewaltvollen Erzählungen der Metamorphosen des Ovid, der Ilias und Odyssee des Homer, ihre Protagonisten wie Prometheus und Kassandra, Marsyas und Apollon, Pan und Nymphe, Minotaurus und Amazone, Daphne, Sirene und Medusa, stehen heute im Mittelpunkt seiner Arbeit. Aggressiv agierende Mischwesen aus Stier, Hund, Eber und Mensch in den 2021 geschaffenen „Schwarzen Zeichnungen“ gewinnen vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens eine besondere Aktualität.

Bekannt wurde der Künstler auch durch seine zahlreichen Porträtplastiken von lebenden Personen, die er im direkten Gegenüber modelliert, u.a. von Mario Adorf, Hilde Domin, Marcel Reich-Ranicki und Edgar Reitz, oder von Persönlichkeiten der Geschichte, die ihn inspirieren, wie Friedrich Nietzsche oder Fritz Bauer.

Biografisches

Thomas Duttenhoefer wurde 1950 in Speyer geboren. Er studierte von 1967 bis 1969 an der Werkkunstschule Wiesbaden und von 1969 bis 1972 an der Fachhochschule für Gestaltung in Wiesbaden Bildhauerei bei Erwin Schutzbach sowie Malerei bei Robert Preyer und Alo Altripp. Mehrere Studienreisen führten ihn durch Europa, Marokko und Ägypten. 1975 hatte er eine Gastdozentur am Goldsmith-College an der Universität London inne. Es folgten Lehraufträge an der Fachhochschule Mainz für Plastisches Gestalten und Figürliches Zeichnen von 1980 bis 1982, sowie 1984 an der Universität Mainz. 1988 erhielt er ein Villa Massimo-Arbeitsstipendium und arbeitete für einige Zeit in der Casa Baldi in Olevano Romano. Von 1995 bis 2003 wirkte er als Professor an der Fachhochschule in Trier, von 2003 bis 2015 an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Mannheim.

Seit 1976 ist er Mitglied der Darmstädter Sezession. 1979 übersiedelte er nach Darmstadt und bezog ein Atelierhaus auf der Rosenhöhe. Neben zahlreichen Preisen und Stipendien erhielt er 1981 Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer, 1988 den Kunstpreis der Stadt Darmstadt, den heutigen Wilhelm Loth-Preis, und 2022 die Max-Slevogt-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Thomas Duttenhoefer gehört zu den wichtigsten figurativen Bildhauern in Deutschland. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen privaten, musealen und institutionellen Sammlungen im In- und Ausland.

 

Ausstellungsansichten

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  • Ausstellungsraum mit Skulpturen und gerahmten schwarz-weißen Zeichnungen an den Wänden

    Ausstellung „Thomas Duttenhoefer. Ein Bildner“ im Angermuseum

    © Stadtverwaltung Erfurt/Dirk Urban
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