Von der Nachhaltigkeitsstrategie über Kunst aus Plastikmüll bis zur Baumpflanz-Aktion
Schon seit dem 28. Juli kann man an verschiedenen Standorten in Erfurt, insbesondere in der Galerie Waidspeicher und dem Kulturhof zum Güldenen Krönbacken, Kunstwerke der besonderen Art bewundern. Die Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen!“ zeigt in sehr eindrucksvoller Weise, wie sich 71 internationale Künstlerinnen und Künstlerinnen, darunter auch vier Thüringer, mit den verschiedensten Themen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen. In einer gemeinsamen Begehung der Ausstellung der beiden Beigeordneten Andreas Horn und Dr. Tobias J. Knoblich am vergangenen Mittwoch wurde durch sie selbst und die Kuratorin Susanne Knorr herausgearbeitet, dass die globalen weltweiten Probleme der Meeresverschmutzung, der Versiegelung wertvoller Ackerböden, des Verpackungswahnsinns, aber auch der Folgen von Chemie- und Atomunfälle nicht an Ländergrenzen halt machen.
„Bildhafte Vergleiche zum Beispiel anhand der Größe der Pyramiden, wie viel an CO2 allein nur für den Internetgebrauch ausgestoßen wird, machen nachdenklich. Und wenn man dann noch charmant präsentiert bekommt, wie Wanzen im Umfeld von Atomkraftwerken im Laufe der Jahre von ehemals symmetrischen Lebewesen zu komplett asymmetrischen Gebilden mutiert sind oder Darstellung der vielfältigsten Auswirkungen der Nutzung von Atom sowohl als Energieträger, als auch als Waffe, auf einer Weltkarte, wird einem schon Angst“, so Andreas Horn, als zuständiger Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt in Erfurt.
Die Themen der Ausstellung, die nach weltweiten Stationen nun zum 18. Mal gezeigt wird, sind aktueller denn je. Erfurt arbeitet gerade sehr intensiv an einer Nachhaltigkeitsstrategie, und die Auswirkungen des Klimawandels waren auch diesen Sommer wieder präsent.
Die Künstlerinnen und Künstler, welche mitunter auch als Wissenschaftler unterwegs sind, verarbeiten sehr ansprechend, was weltweit zu Lasten der Artenvielfalt, der Natur, aber auch der menschlichen Existenz überhaupt produziert wird. Das sind natürlich gute Anknüpfungspunkte, um hier vor Ort die Themen aufzugreifen und im Sinne einer zukunftsfähigen Entwicklung unserer Stadt mit Maßnahmen zu untersetzen.
Ein mexikanischer Künstler, der gemäß dem biblischen Spruch „Schwerter zu Pflugscharen“ Waffen von Straßenbanden eingeschmolzen und daraus Schaufeln hergestellt hat, erzeugte spontan eine nachhaltige Idee: „Wir wollen genau diese Schaufeln nutzen und damit einen oder auch mehrere Bäume pflanzen, um den Appell der Ausstellung wörtlich zu nehmen. Gern sind wir dann auch als Baumpaten unterwegs und rufen zum Nachahmen auf“, verspricht Tobias J. Knoblich, der zuständige Beigeordnete für Kultur und Stadtentwicklung unserer Stadt. Jetzt wird zeitnah geprüft, wo und wann die möglichst klimarobusten Bäume gepflanzt werden können.
Die Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen“ ist noch bis zum 22. September zu sehen.