Vortrag über „Arik Brauer und die Tradition des Surrealismus“ in der Kunsthalle Erfurt
Arik Brauer ist Teil der sogenannten Wiener Schule des Phantastischen Realismus, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg die österreichische Kunstszene zu prägen begann. Mit ihrem Rückgriff auf figurative Traditionen nahm sie innerhalb der in Westeuropa bald herrschenden abstrakten Kunst eine Sonderstellung ein. Brauer war von der Kunst der Wiener Museen beeindruckt, zum Beispiel Hieronymus Bosch und Pieter Breughel, aber auch von fernöstlicher Miniaturmalerei. Eine zentrale Inspirationsquelle bildete vor allem der Surrealismus, Maler wie Salvador Dalí und Max Ernst, die Brauer später auch in Paris kennenlernte. Die Suche nach dem Wunderbaren, die Auflösung der Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantasie, verbindet Surrealismus und Wiener Phantasten, die für die neosurrealistischen Tendenzen der 1960er und 1970er Jahre in Deutschland einen wichtigen Bezugspunkt darstellten.
Die Jubiläumsausstellung „Arik Brauer. Phantastisch-realistisch. Ein Lebenswerk“ mit 150 Malereien, Zeichnungen und Druckgrafiken ist noch bis zum 27. Oktober in der Erfurter Kunsthalle zu erleben.