„wir schreiben alles klein…“ – Vortrag über die Reklamewerkstatt am Bauhaus Dessau
Auf dem Gebiet des Grafikdesigns vermochten Zeitgenossen ebenfalls einen vermeintlichen „Bauhausstil“ zu erkennen: Mit ihrer Drucksachengestaltung prägte die Reklamewerkstatt des Bauhauses das visuelle Erscheinungsbild ihrer Epoche und beeinflusste die moderne Gebrauchsgrafik weltweit.
Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über die neuen typografischen Tendenzen der 1920er Jahre, die das Bauhaus zu seiner unverwechselbaren Bildsprache verarbeitete, zeigt wichtige Erzeugnisse der hauseigenen Reklamewerkstatt und weist auf deren nationale wie internationale Ausstrahlungswirkungen hin. Zur Sprache kommen auch gescheiterte Bauhaus-Innovationen, etwa die im Haus entwickelte Schablonenschrift oder die konsequente Kleinschreibung aller Worte.
Patrick Rössler ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt mit Schwerpunkt Empirische Kommunikationsforschung/Methoden. Von 2011 bis 2014 war er Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Er ist Herausgeber der „International Encyclopedia of Media Effects“ (Wiley-Blackwell, 2017) sowie der Buchreihen „Konzepte“ und „Internet Research“ (Nomos Verlag). Außerdem wirkt er als Ausstellungskurator zu medien- und kunsthistorischen Themen mit den Schwerpunkten Bauhaus und Funktionale Typographie. Zu seinen neueren veröffentlichten Publikationen zählen „Filmfieber. Deutsche Filmpublizistik 1917-1937“ (2017), „bauhaus.typografie“ (2018), „Neue Typografien“ (2019), „Jan Tschichold – Ein Jahrhunderttypograf?“ (2019, m. S. Jacobs) und „Bauhausmädels“ (2019).
Prof. Patrick Rössler kuratierte gemeinsam mit Dr. Miriam Krautwurst und Prof. Dr. Kai Uwe Schierz die Sonderausstellung „Vier ‚Bauhausmädels‘“.