2017. Mit Luther zwischen Wartburg und Erfurt

19.05.2017 12:28

Im Rahmen der Sonderausstellung „Luther. Der Auftrag–Martin Luther und die Reformation in Erfurt. Rezeption und Reflexion“ im Angermuseum Erfurt findet am Dienstag, dem 23. Mai, 18:30 Uhr, ein Ausstellungsgespräch mit der Berliner Kunsthistorikerin Gabriele Muschter und Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen und Kurator der Ausstellung, statt.

Schwarz-Weiß-Foto einer Personengrupppe in einer Ausstellung.
Foto: Eröffnung der Ausstellung „Erfurt-Luther-Dialoge“ am 05.05.1983 in der Galerie am Fischmarkt (heute Kunsthalle). Kunsthistorikerin Gabriele Muschter mit dem CDU-Vorsitzenden Gerald Götting (Mitte) und dem Erfurter Bezirksratsvorsitzenden Richard Gothe vor Fritz Cremers Skulptur "Sich vom Kreuz Lösender", 1983 Foto: © Bildarchiv Kunstmuseen Erfurt

Um zu zeigen, dass jede Zeit ein ihr gemäßes Lutherbild formt, stellt die aktuelle Sonderausstellung des Angermuseums in exemplarischer Auswahl zwei wichtige Lutherausstellungen des 20. Jahrhunderts in Erfurt einander gegenüber: die von Edwin Redslob verantwortete „Lutherausstellung“ im städtischen Museum von 1917 und die vom Mai bis zum November 1983 in der städtischen Galerie am Fischmarkt gezeigte Ausstellung „Erfurt-Luther-Dialoge“.

Die besondere Qualität der 1983er Schau lag in ihrer explizit dialogischen Struktur: Neben historischen Zeugnissen zu Luther und der Reformations-zeit in Erfurt wurden zahlreiche Werke zeitgenössischer bildender Künstler präsentiert. Die von der jungen Kunsthistorikerin Gabriele Muschter verantwortete Auswahl beschränkte sich nicht nur auf die aktuelle künstlerische Rezeption der Reformationsthematik und Luthers in der DDR, sondern war weiter gefasst – schloss die Bauernkriegsthematik ebenso ein wie die Thematisierung von Befreiungsbewegungen weltweit. Auch für das Projekt „Luther. Der Auftrag“ wurde Gabriele Muschter wieder aktiv. Sie akquirierte Leihgaben für die Ausstellung und lieferte einen Textbeitrag für den Kata-log, in dem sie die damals gezeigten künstlerischen Positionen erinnerte.