Gabriel Wolff – Verlorene Sprache. Wie meine Muttersprache sich mir seit dem 7. Oktober 2023 als Werkzeug des Denkens entzieht
Zur Ausstellung
Der Künstler und Kalligraf Gabriel Wolff, 1982 in Dachau geboren und in Jerusalem aufgewachsen, setzt sich in dieser Ausstellung mit den Folgen des 7. Oktobers, dem Angriff der Hamas auf Israel, auseinander. Mit dem Ausstellungstitel „Verlorene Sprache“ verhandelt Wolff die Nachwirkungen des Anschlags und der Erkenntnis, dass seine Muttersprache sich ihm seit diesem Tag als Werkzeug des Denkens entzieht. Mehr noch: Im Subtext des politischen und militärischen Chaos im mittleren Osten und des steigenden Unbehagens, in Europa sichtbar jüdisch aufzutreten, entzieht sich die Sprache als „Haus des Seins”, als Werkzeug des Denkens. Sie zerbröselt und versagt sich dem Versuch, sich in ihr selbstständig zu bewegen. Wolff, heute in Berlin lebend und schaffend, beschreibt: „Im Nachgang des 7.10. erfahre ich als Jude in Europa einen Bruch in meiner Biografie, der einer Migration als ‚Entwurzelung, die den Menschen sprachlos macht‘ (Günther Anders) ähnelt. Die ausgestellten Arbeiten sind ein Versuch, meine Sprache zu rekonstruieren.”
Kooperation mit den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen Thüringen
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