Zwei deutsche Architekturen 1949 – 1989
Zusammenschau der Architekturleistungen in der DDR und in der BRD
„Zwei deutsche Architekturen 1949 – 1989“ wurde 2004 im Rahmen der Auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland produziert. Vierzehn Jahre nach der Wiedervereinigung wurde erstmals eine Zusammenschau der Architekturleistungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik erstellt – ein für das vereinte Deutschland einmaliges Projekt. Nach ihrer Premiere in Hamburg und Leipzig wurde die Ausstellung weltweit in 26 Städten erfolgreich eingesetzt – u. a. in Istanbul, Athen, Málaga, Canberra, Singapur, Bandung, Shanghai, Peking und Buenos Aires.
Die Darstellung der architektonischen Vorgeschichte kann dazu anregen, aktuelle baukulturelle Auseinandersetzungen aus neuen Blickwinkeln zu sehen. Im Fokus der Ausstellung stehen nicht die politischen und ideologischen Intentionen der Bauherren, sondern die architektonische Qualität der vorgestellten Bauwerke. In die Ausstellung fließen die Ergebnisse einer mehrjährigen Forschungsarbeit am Fachbereich Architektur der Hochschule für bildende Künste Hamburg ein, an der sich neben Kuratorin Simone Hain und Kurator Hartmut Frank auch zahlreiche Studierende mit ihren Arbeiten und Modellen beteiligt haben.
Das Projekt leistet einen Beitrag zur Ost-West-Verständigung und gibt in diesem Sinne auch ein Beispiel für den europäischen Integrationsprozess.
Über das ifa
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) ist Deutschlands älteste Mittlerorganisation. Es engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
Die Ausstellung „Zwei deutsche Architekturen 1949 – 1989“ begleiten in Erfurt zwei Satelliten-Ausstellungen im Patrizierhaus Zum Güldenen Krönbacken:
Voting „DDR-Architektur – entbehrlich oder erhaltungswürdig?“
DDR-Beton-Klötze in ihrer typischen Hässlichkeit erhalten? Die Bürger/-innen selbst entscheiden lassen, was ein Denkmal ist und was nicht?
Die Denkmalbehörde der Stadt Erfurt will anhand eines Mitmach-Projektes Klischees in Frage stellen, über Grundsätze des Denkmalschutzes ins Gespräch kommen und nicht zuletzt die Meinungen von Bürgern/-innen in Denkmalfragen einbeziehen. Dazu stehen zehn Gebäude bzw. Gebäudekomplexe in Erfurt zur Debatte.
Kooperationspartner dieses partizipatorischen Modellvorhabens ist die Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar. (Kontakt: Dr. Mark Escherich, bauamt@erfurt.de)
Das Kulturwunder. Neue Perspektiven auf Geschichte und Werte
Die Idee, Zugang zu Kultur und Bildung für alle Menschen zu ermöglichen, ist spätestens seit Luther bekannt. Dort setzt ein Projekt an, das sich hauptsächlich auf die Geschichte der Kultur- und Klubhäuser in der DDR fokussiert, von denen Ende der 1980er Jahre ca. 1.200 existierten.
Ein Beispiel in Thüringen, der Kulturpalast Unterwellenborn, wird durch den Verein, der sich für dessen Erhalt einsetzt, umfänglich vorgestellt.
(Kontakt: Pierre Wilhelm, kontakt@kulturwunder-ausstellung.de, www.kulturwunder-ausstellung.de)
Förderer und Unterstützer:
- Thüringer Staatskanzlei
- Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
- Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Landesentwicklungsgesellschaft mbH
- Architektenkammer Thüringen
- Bauhaus-Universität Weimar
Begleitveranstaltungen:
Dienstag, 8. September 2020, 16:00 – 17:00 Uhr, Galerie Waidspeicher, Vorderhaus
Erläuterungen zum Mitmach-Projekt
mit Dr. Mark Escherich, Untere Denkmalbehörde Erfurt
Donnerstag, 10. September 2020, 19:00 – 20:30 Uhr, Galerie Waidspeicher
Podiumsgespräch: „ DDR-Architektur und Partizipation. Denkmal weiterdenken“
Moderation Dr. Mark Escherich, Untere Denkmalbehörde Erfurt
Das Gespräch greift das diesjährige Motto des Tages des offenen Denkmals „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ auf.
Führungen
26.07., 15 Uhr
11.08., 25.08., 01.09. jeweils 16:30 Uhr
13.9. 11:00 Uhr
Teilnahme von jeweils bis zu 15 Personen
Im Rahmen der Ausstellung „Das Kulturwunder. Neue Perspektiven auf Geschichte und Werte“, die als Satelliten-Ausstellung zu „Zwei deutsche Architekturen 1949 – 1989“ gezeigt wird, findet am 2. September 2020 die Präsentation des Films „An der Saale hellem Strande“ in der Kunsthalle Erfurt statt.
Ein Dokumentarfilm von Helga Storck und Peter Goedel (Basis Filmverleih), 2010, 90 min
„Mit einem Dokumentarfilm über eines der traditionsreichsten Kulturhäuser, dem Klubhaus der ehemaligen Bunawerke in Schkopau bei Halle an der Saale, erinnern die Filmemacher an ein denkwürdiges Kulturexperiment aus DDR-Tagen“.
„Kultur für Werktätige“. Das „Haus der Freundschaft“, wie es damals hieß, setzte Maßstäbe. Viele der damals Tätigen, Klubhaus- und Zirkelleiter, Mitarbeiter, Künstler und Teilnehmer sprechen über diese Zeit, Dramaturgen und Regisseure vom Berliner Ensemble wie auch ein ehemaliger Kulturminister und Mitinitiator des „Bitterfelder Weges“. Sie alle geben detailliert Auskunft über die hoffnungsvollen Anfänge, die alltägliche Umsetzung und über Gründe, die schließlich zum Niedergang der staatlich organisierten Kulturarbeit der DDR führten.
So lassen wir unser Haus erzählen und begeben uns im Film auf eine Zeitreise. Wir geben denen das Wort, die dieses Haus erlebt und belebt haben. Mit umfangreichem, bisher unveröffentlichtem Archivmaterial sind wir in der Lage, eine ganze Epoche filmisch wieder aufleben zu lassen. Ohne von vornherein zu bewerten oder zu analysieren. Der Zuschauer soll sich ein eigenes Urteil bilden können.“ (Basis-Filmverleih Berlin)
Der Regisseur Peter Goedel ist anwesend. Der Eintritt ist frei.
Aus Platzgründen wird der Film in der Kunsthalle Erfurt präsentiert.
Coronabedingt bitten wir um Anmeldung per E-Mail:
Der schon seit Jahren vergriffene Katalog zur Ausstellung, erschienen 2004, wurde anlässlich der aktuellen Präsentation wieder aufgelegt. Er ist in der Galerie Waidspeicher erhältlich.
Herausgeber: Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart, Ellen Strittmatter
Cover: Softcover
Inhalt: 226 Seiten
Auflage: 2., überarbeitete Auflage
Sprache: Deutsch
Größe: 24 cm × 30 cm
Preis: 25,00 Euro