Albrecht Tübke: Die Anmut des Realen
Der Künstler
Albrecht Tübkes Eltern sind das Malerehepaar Werner Tübke und Angelika Tübke, geb. Hennig. Er studierte in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, an der er 1997 sein Diplom machte. Im Anschluss war er Meisterschüler bei Timm Rautert. Es folgte ein weiteres Studium in London an der Guildhall University, das er 2001 abschloss.
Albrecht Tübke lebt und arbeitet in Italien und Deutschland.
Auf die Frage, wie er zur Malerei gekommen sei, antwortet Tübke:
Das war ein sehr langer Prozess. Eigentlich wollte ich nicht auch noch Maler werden wie meine Eltern ... Deswegen hatte ich mich beruflich mit anderen Dingen beschäftigt. In Leipzig und in London habe ich Visuelle Kommunikation studiert, was mich dann lange Jahre im Berufsleben sehr befriedigt hat. Irgendwann, das war Mitte der 90er, wollte ich dann doch mal wissen, ob ich malen könnte, wenn ich es denn wollen würde. Da habe ich, ohne es je probiert zu haben, zwei Bilder gemalt. Zuerst ein Selbstportrait und das Bildnis von Reinhold Lilie, einem damaligen Freund. Als ich dann die beiden Bilder an der Wand hängen sah, war ich selbst ein bisschen erstaunt über das Resultat. Obwohl die beiden Portraits nicht makellos sind – vor allem in der technischen Ausführung – hatte ich mir ein solches Ergebnis doch vorher eigentlich nicht zugetraut. Leicht irritiert habe ich mich dann sofort wieder meiner mir vertrauten Arbeit zugewandt und diesen „Zwischenfall“ zunächst vergessen. Erst viele Jahre später flammte das Bedürfnis zu malen erneut auf. Ich hatte meinen Lebensraum inzwischen mehr nach Italien verlagert und auch dadurch mehr Abstand und Autonomie zu meiner Herkunft erlangt. Als dann das Gefühl kam, wirklich und ernsthaft malen zu wollen, fühlte ich mich von nichts und niemandem mehr behindert. Und so begann ich.
Seine Arbeit
Als Maler widmet sich Albrecht Tübke neben der Porträt-Malerei auch dem Stillleben. Dabei stehen seine Ölgemälde in der Tradition der klassischen Lasur-Malerei aus der Zeit der Renaissance. In langwierigen und komplexen Arbeitsprozessen werden die Bilder in vielen übereinander liegenden transparenten Schichten gemalt. Die so entstandenen Ölbilder haben eine hohe Genauigkeit im Detail und weisen eine beeindruckende Farbtiefe auf.
Die Ausstellung „Die Anmut des Realen“ im Schlossmuseum Molsdorf vereint 33 neueste Gemälde Tübkes und wurde in Zusammenarbeit mit der Galerie Thoms, Mühlhausen, realisiert. Sie ist bis zum 23. Februar im Schlossmuseum zu sehen.