Simon Schwartz: Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels

18.05.2018 10:00 – 09.09.2018 18:00

Aktueller Hinweis: Ab Dienstag, dem 17. Juli, bis Dienstag, dem 31. Juli, bleibt die Ausstellung aufgrund von Bauarbeiten geschlossen.

Der Hamburger Zeichner Simon Schwartz gehört zur ersten Liga der deutschen Comickünstlerinnen und -künstler. Mit der Ausstellung „Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels“ ehrt ihn das Angermuseum in seiner Geburtsstadt Erfurt erstmals mit einer umfangreichen Werkschau.

Cartoon zweier Menschen mit Kind vor einer Mauer mit Grafik
Simon Schwartz: Cover zu "Drüben!", 2009 Grafik: © Simon Schwartz
09.09.2018 18:00

Simon Schwartz: Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels

Genre Ausstellung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Angermuseum
Veranstaltungsort Angermuseum, Anger 18, 99084 Erfurt
workTel. +49 361 655-1651+49 361 655-1651

Die Ausstellung

Bild: Simon Schwartz: "Drüben!", 2008 Bild: © Simon Schwartz

Für die „Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße“ in der ehemaligen Stasi-Zentrale in Erfurt gestaltete Simon Schwartz im Jahr 2012 einen 7 mal 40 Meter großen Bildfries, der den Neubau eines Glaskubus umschließt. Basierend auf einer Auswahl aus über einhundert historischen Fotos von Ereignissen im Herbst 1989 in Thüringen entstand ein riesiger Figurenfries der Friedlichen Revolution in Thüringen, der nicht nur bei jüngeren Besucherinnen und Besuchern großen Anklang findet, sondern ein modernes und neues Wahrzeichen der Stadt Erfurt geworden ist.

Die Erwerbung von Schwartz’ Originalzeichnungen für den „Kubus der Friedlichen Revolution“ durch das Angermuseum bietet den Anlass, das Schaffen von Simon Schwartz in einer Sonderausstellung vorzustellen.

Den Erzählungen und Bildwelten in Simon Schwartz’ auch international verlegten Comics liegt zumeist ein biografischer und historischer Kontext zugrunde. Schwartz debütierte 2009 mit der mehrfach preisgekrönten Graphic Novel „drüben!“, einer berührenden Geschichte über die Ausreise seiner Eltern aus der DDR – von Erfurt nach West-Berlin. Seine zweite große Arbeit „Packeis“ über den afroamerikanischen Seemann und Nordpol-Entdecker Matthew Henson wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und unter anderem mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet. 2013 wurde Simon Schwartz mit dem Hans-Meid-Förderpreis für Illustration geehrt. Für den 2014 erschienen Band „Vita Obscura“ illustrierte er auf mannigfaltige Weise skurrile Lebensläufe und Biografien. Und in seiner gerade erschienen und vielbeachteten Graphic Novel „Ikon" zeichnet er die mysteriöse Geschichte der falschen Zarentochter Anastasia nach.

Im Jahr 2017 erhielt Simon Schwartz als erster Comiczeichner einen Auftrag des Kunstbeirates des Deutschen Bundestages und wurde mit einer Personalausstellung in der Abgeordnetenlobby des Reichstagsgebäudes geehrt.

Die Ausstellung „Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels“ bietet einen Einblick in Simon Schwartz’ Arbeitsweise und präsentiert zahlreiche Comics, Skizzen und Druckgrafiken, die zum Teil noch nie zuvor gezeigt wurden. Das Angermuseum schafft so den Rahmen für eine umfassende Werkschau eines „Meisters der Comic-Literatur“ (Andreas Platthaus).

Parallel zur Ausstellung erscheint im Berliner avant-verlag ein umfangreicher Katalog mit Textbeiträgen von Andreas Platthaus (Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Dr. Christine Vogt (Ludwiggalerie Schloss Oberhausen) sowie Dr. Jochen Voit (Stiftung Ettersberg / Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße).

Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, welche die Werkschau 2019 übernimmt.

Ausstellungseröffnung ist am 17. Mai um 18 Uhr.

Interview mit Simon Schwartz zur Ausstellung

Video: Interview mit Simon Schwartz zu seiner Ausstellung im Angermuseum © Stadtverwaltung Erfurt

Der Künstler

Bild: Simon Schwartz in seiner Ausstellung im Angermuseum Bild: © Stadtverwaltung Erfurt/Dirk Urban

Simon Schwartz wurde 1982 in Erfurt geboren. Mit seinen Eltern verließ er 1984 die DDR. Nach dem Abitur arbeitete er zunächst für das traditionsreiche Comicmagazin „Mosaik“, bevor er von 2004 bis 2009 an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg das Fach Illustration mit Diplomabschluss studierte. Seit 2006 arbeitet er freiberuflich als Illustrator und Zeichner für verschiedene Verlage, Magazine, Tageszeitungen und andere Auftraggeber. Seit 2011 übernahm er mehrere Lehraufträge für Illustration u. a. an der HAW Hamburg, der BTK Hamburg sowie der George Mason University in Virginia, USA.