SpielzeugDesign. Rupfentiere von Renate Müller

17.12.2017 10:00 – 18.03.2018 18:00

Mit einer kleinen Retrospektive wird Renate Müller, die bekannte Spielzeugdesignerin aus Sonneberg, im Schlossmuseum Molsdorf gewürdigt.

Drei übereinandergestapelte phantasievolle Spieltiere, die aussehen wie Nilpferd, Wal und Elefant
Rupfentiere von Renate Müller Foto: © Renate Müller und R and Company Gallery, New York
18.03.2018 18:00

SpielzeugDesign. Rupfentiere von Renate Müller

Genre Ausstellung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Kulturdirektion
Veranstaltungsort Schlossmuseum Molsdorf, Schloßplatz 6, 99096 Erfurt-Molsdorf
workTel. +49 36202 90505+49 36202 90505
Große Auwahl an verschiedensten phantasievoll gestalteten Spieltieren
Foto: Rupfentiere von Renate Müller Foto: © Renate Müller und R and Company Gallery, New York

Müllers dem Minimalismus der klassischen Moderne verpflichtete Spieltiere und -elemente waren schon zu DDR-Zeiten beliebt und begehrt. Seit dem letzten Jahrzehnt feiern sie als farbig nun vielfältigere Designobjekte einen späten Erfolg, vor allem in den USA.

Die Rupfentiere gelten heute als Designklassiker. Sie stehen in Kinderzimmern und in Lofts, in Museen wie in Praxen von Ärzten und Physiotherapeuten. Sie werden bis zur Unkenntlichkeit bespielt oder mit weißen Handschuhen angefasst.

2012 waren sie im Rahmen der Ausstellung Century of the Child im MoMA zu sehen. Nicht zuletzt über den transatlantischen Umweg haben sie ins Bewusstsein eines breiteren Publikums in Deutschland und vor allem in Ostdeutschland (zurück-) gefunden.

Hier werden sich viele an ein „besonderes“ Nilpferd in den Kindergärten und Polikliniken der DDR erinnern.

Die Spieltiere fielen durch ihre einfachen, klaren Formen wie durch ihre robusten Materialien Rupfen (Jute/Sackleinen) und Leder in den Grundfarben auf. Sie wirkten stabil und im übertragenen Sinne zuverlässig und gutmütig. Als Kind wusste man nicht so genau, ob man mit ihnen bloß spielen oder eben auch „nützlich“ turnen sollte. Bis heute bieten diese „Viecher“ – so werden sie von ihrer Schöpferin genannt – kindgemäße taktile wie optische Reize, die jedoch auch Erwachsene ansprechen. Nicht nur Sammler können sich ihnen schwer entziehen.

Die von Silke Opitz kuratierte Ausstellung präsentiert sowohl Vintage Tiere – jene Originale aus „alten Zeiten“ – als auch neueste Viecher. Auch Müllers installative Arbeiten im öffentlichen Raum wie Spielplätzen und Spielecken für Krankenhäuser und Museen werden dokumentarisch vorgestellt. Nicht zuletzt soll die Ausstellung der renommierten Spielzeuggestalterin damit auch auf die temporäre Nutzung des Molsdorfer Schlosses in den 1950er Jahren als Kinderheim verweisen.