1 00:00:03,320 --> 00:00:06,930 Das Angermuseum residiert ja in einem der schönsten barocken 2 00:00:06,942 --> 00:00:09,960 Stadtpalais, die wir hier in der Innenstadt haben. 3 00:00:10,680 --> 00:00:13,555 Dieses Hauses ist gebaut worden Anfang des 4 00:00:13,580 --> 00:00:16,952 18. Jahrhunderts von einem der Mainzischen Statthalter, 5 00:00:16,964 --> 00:00:20,071 der Statthalter lebte mehrere Jahre hier, bevor 6 00:00:20,096 --> 00:00:22,944 er dann in die heutige Statthalterei umzog. 7 00:00:23,760 --> 00:00:28,920 Der verdanken wir, dass die Fassade sehr reich gestaltet ist. 8 00:00:29,640 --> 00:00:35,480 Als Museum fungiert dieses Haus ab 1886. 9 00:00:35,880 --> 00:00:41,120 Da ist zum ersten Mal hier auf dieser Ebene eine Gemälde-Ausstellung eröffnet worden. 10 00:00:41,280 --> 00:00:45,920 Sie speiste sich aus den Ergebnissen 11 00:00:45,920 --> 00:00:49,508 der Nachlass-Schenkung eines der bedeutenden 12 00:00:49,520 --> 00:00:53,120 Landschaftsmaler, die in Erfurt geboren sind: 13 00:00:53,400 --> 00:00:55,320 Friedrich Nerly, wir kennen ihn alle. 14 00:00:55,400 --> 00:01:01,440 Die Italiener sagen zu ihm Federico Nerly und eigentlich heißt er Friedrich Nerlich. 15 00:01:01,880 --> 00:01:04,280 Aber Nerlich konnte wiederum kein Italiener aussprechen. 16 00:01:04,320 --> 00:01:07,920 Deshalb haben wir uns jetzt geeinigt auf halb deutsch halb italienisch: 17 00:01:08,000 --> 00:01:09,960 Also Friedrich Nerly. 18 00:01:37,240 --> 00:01:40,696 Die Sammlung, die wir hier im Museum haben, 19 00:01:40,721 --> 00:01:44,545 beschränkt sich natürlich nicht nur auf Gemälde, 20 00:01:44,557 --> 00:01:48,057 sondern wir zeigen hier Malerei und Skulptur 21 00:01:48,082 --> 00:01:51,504 aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit. 22 00:01:52,080 --> 00:01:55,460 Wir zeigen hier Gemälde vom 18. Jahrhundert bis 23 00:01:55,472 --> 00:01:58,440 zum 21. Jahrhundert, aber auch Interieurs. 24 00:02:11,840 --> 00:02:14,387 Wir haben eins aus der Spät-Renaissance, eins aus 25 00:02:14,512 --> 00:02:19,131 der Rokoko-Zeit und eins aus der Empire-Zeit, also der Zeit, 26 00:02:19,343 --> 00:02:26,040 als die Erfurter sich ganz nach der Pariser Mode versuchten einzurichten. 27 00:02:26,560 --> 00:02:32,383 Wir haben eine Vielzahl von Exponaten, die wir Kostbarkeiten nennen, 28 00:02:32,395 --> 00:02:38,400 also aus edlen Materialien oder eben zu bestimmten Zwecken hergestellt. 29 00:02:39,120 --> 00:02:42,932 Und wir haben eine gute, eine durchaus große 30 00:02:42,957 --> 00:02:46,829 Sammlung von Keramiken, und zwar insbesondere 31 00:02:46,841 --> 00:02:50,788 Porzellane, die im 18. Jahrhundert ja in vielen 32 00:02:50,813 --> 00:02:55,264 Thüringer Porzellan-Manufakturen hergestellt wurden. 33 00:02:56,200 --> 00:02:59,019 Unter den Direktoren Edwin Redslob und Walter Kaesbach 34 00:02:59,031 --> 00:03:01,800 hielt die Moderne ins Museum Einzug. 35 00:03:01,840 --> 00:03:05,400 Das heißt, beide arbeiteten eng mit zeitgenössischen Künstlern zusammen. 36 00:03:05,840 --> 00:03:07,960 Einer von ihnen war Erich Heckel. 37 00:03:08,320 --> 00:03:13,126 Erich Heckel hat von 1922 bis 1924 hier einen speziellen 38 00:03:13,138 --> 00:03:17,280 Raum, den wir auch Heckel-Raum nennen, ausgemalt. 39 00:03:17,520 --> 00:03:21,720 Dieser Raum, der die Bilderstürmerei der Nationalsozialisten überstanden hat. 40 00:03:22,000 --> 00:03:24,713 glücklicherweise, ist nach umfangreichen 41 00:03:24,725 --> 00:03:28,200 Restaurierungen für das Publikum wieder zugänglich. 42 00:03:28,240 --> 00:03:31,157 Das ist heute das auch international beachtete 43 00:03:31,169 --> 00:03:33,600 Alleinstellungsmerkmal unseres Museums.